Marktforschung: „Do it yourself“ vs. Beauftragen?
Gratis „Marktforschungssoftware und – tools“, die im Internet zur Verfügung stehen, finden zurzeit rege Anwendung und kommen immer mehr zum Einsatz. Für die verantwortlichen Entscheider in den Unternehmen stellt sich nun die Frage, ob eine Marktforschung selbst durchgeführt oder extern beauftragt werden soll? Die nachfolgenden Ausführungen sollen eine Entscheidungshilfe bieten.
Faktencheck „Do it yourself“
„DIY-Tools“ eignen sich in den meisten Fällen, um einfache Fragestellungen abzuarbeiten, wie zum Beispiel, jene nach der Zufriedenheit mit einer Leistung oder Bekanntheit eines Produktes. Bei der Suche nach einer schnellen Antwort, sind die „DIY-Instrumente“ sehr gut einsetzbar und die Kosten dafür gering. Die Auswertungen erfolgen meist über die deskriptive Statistik (Häufigkeiten) und die Ergebnisse können anhand von ansehnlichen Balken- oder Kreisdiagrammen dargestellt werden. Sollte die Problemstellung aber eine höhere Komplexität aufweisen, wie etwa bei Fragestellungen aus den Bereichen Konsument*innenverhalten, Sujettest, Einstel-lungs- und Meinungsevaluierung oder bei Imagemessungen, ist Expertenwissen gefordert, denn ansonsten können Fehler gemacht werden, die das Ergebnis der Analyse wesentlich verfälschen. Ein weiterer gravierender Nachteil besteht in der Tatsache, dass jede gewünschte tiefergehende Auswertungsmethode (z.B. Faktoren- oder Regressionsanalyse) immer mit zusätzlichen Kosten verbunden ist oder teilweise gar nicht gemacht werden kann.
Faktencheck „Beauftragung“
Professionelle Institute verfügen über Spezialist*innen mit langjähriger Erfahrung bei verschiedensten empirischen Analysen und in der Anwendung unterschiedlichster Forschungs-designs, Methoden und Verfahren. Alleine schon die richtige Berechnung einer akkuraten Stichprobengröße, entscheidet über die finale Ausprägung der Ergebnisqualität in Bezug auf Objektivität, Repräsentativität sowie Validität der Daten. Ebenso haben das richtige Formulieren der Fragen sowie die Anwendung des passenden Auswertungsinstrumentariums direkte Aus-wirkungen auf die Aussagekraft der Ergebnisse. Mittlerweile bieten schon einige Marktforschungsinstitute die Fragebogen-erarbeitung und Auswertung von externen Datensätzen als zusätzliche Serviceleistung für „DIY-Untersuchungen“ an, bei denen es Probleme gibt und somit direkte Unterstützung von den Professionist*innen geholt werden kann. Sorgfältige Marktforschung liefert faktenbasierte Erkenntnisse über den Markt, die Kund*innen oder die Konkurrenz und somit wird das Erreichen strategischer Ziele vereinfacht. Deshalb sollten empirische Analysen nicht als Kostenfaktor betrachtet, sondern als eine Investition in die Zukunft gesehen werden.
Conclusio
„DIY-Instrumente“ bieten eine günstige Alternative, wenn rasch und unkompliziert, einfache Untersuchungen gemacht werden sollen. Dies funktioniert aber nur dann, wenn das notwendige methodische und statistische Basiswissen im Unternehmen vorhanden ist. Sollte dies nicht der Fall sein, kann sich die „Do It Yourself – Marktforschung“ sehr schnell als immense Kostenfalle entpuppen. Es sollte deshalb immer überprüft werden, wie hoch die Komplexität der Problemstellung ist und ob das interne Wissen ausreicht, um diese zu bewältigen. Ansonsten ist es ratsam, ein professionelles Marktforschungsinstitut zu kontaktieren und sich mögliche Lösungswege und anfallende Kosten aufzeigen zu lassen.