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Marketing 2010 – Was geht ab Luise?

Wie jedes Frühjahr prognostizieren vielerlei Heilsprediger die zu erwartenden „Marketingtrends“ für das vor zwei Monaten begonnene Jahr. Auffallend bei all diesen Pamphleten (im ursprünglichen als politische Streitschrift, später aber auch als Schmähschrift definiert) ist die Tatsache, dass populärwissenschaftliche Thesen und Leitsätze herangezogen, als Maxime postuliert und dann im luftleeren Raum einfach stehen gelassen werden. Valide Aussagen darüber, welche Auswirkungen folgen und welche Marketinginstrumente für die zukünftige Marktbearbeitung hilfreiche wären, bleiben leider in den unendlichen Weiten der „Trendgalaxien“ verborgen.

 

Die nachfolgenden Ausführungen sollen in einer deduktiven Vorgehensweise, also in einer Ableitung des Besonderen vom Allgemeinen, gültige und anwendbare Aussagen und Fakten zu Tage fördern.

 

Aufgrund der in den letzten 24 Monaten erfolgten massiven Veränderungen, gilt es nicht nur neue Werte und Normen zu akzeptieren, sondern es muss sich auch jeder Unternehmer den sich daraus ergebenden neuen Herausforderungen mit der geforderten Flexibilität stellen und sich mit dem passenden Know-How, für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben, ausstatten.

 

Mehr denn je, rückt der Kunde noch mehr in den Mittelpunkt des Geschehens (ist nicht neu und auch keine Floskel, sondern Tatsache!). Dem mündigen Kunden muss noch mehr zugehört werden. Es braucht eine noch stärkere Orientierung an den Bedürfnissen und Wünschen der Zielgruppen – ganz nach dem Motto „Zuhören und nicht Zumüllen“!

 

Das Marketing muss auf Augenhöhe mit dem meist besser als die eigenen Verkäufer informierten Kunden stattfinden. Der Kunde sollte noch stärker in den Leistungserstellungsprozess und ins Marketing mit eingebunden werden, damit er zum positiven „Markenbotschafter“ nach Außen wird. Der Kunde gewinnt ganz klar an Marktmacht.

 

Weiters wird das gesamte Marketing technischer werden, somit wird auch eine bessere Messbarkeit und Zielgruppenaffinität gegeben sein. Zusätzlich werden aussagekräftige Wirkungsnachweise durch passende Marktforschungsinstrumente und eine entsprechende Datenanalyse im Fokus stehen. Im Endeffekt profitieren dadurch die Unternehmen wie Verbraucher von besserer und relevanterer Interaktion bei niedrigeren Kosten.

 

Nach eingehenden Recherchen verschiedenster Quellen ließen sich folgende Marketingtrends für das Jahr 2010 identifizieren und daraus nachstehende Fakten ableiten.

 

Einfluss der „Social Medias“ wird noch mehr zunehmen!

Unternehmen werden sich für Facebook, Twitter, Xing etc.  Social Media Marketing-Leitlinien erarbeiten müssen, damit diese Kommunikation geplant, gesteuert und überprüft werden kann – ein Social Media Marketing Prozess ist zu implementieren. Diesen kulturellen Wechsel, Social Media als zentrales Marketing-Tool einzusetzen, schnell und erfolgreich durchzuführen, ist bereits zu einem der kritischen Erfolgsfaktoren für viele geworden.

 

Maus-zu-Maus-Propaganda löst die Mund-zu-Mund-Propaganda ab!

Seit einigen Jahren beobachten wir, wie sich Verbraucher zunehmend online über Produkte und Unternehmen austauschen. Der Online-Aspekt dieser Kommunikation bedeutet dabei einen enormen Hebel in der Reichweite der ausgetauschten Informationen: Während früher diese Mund-zu-Mund-Propaganda im wesentlichen auf den Familien-, Freundes- und Kollegenkreis beschränkt war, erreicht ein Individuum heute über die einschlägigen Portale Millionen andere Verbraucher – der Einfluss von Verbrauchern auf Marken steigt. Nicht nur Marken und Produkte, sondern auch die Unternehmenskommunikation rückt dabei immer mehr in den kritischen Blick der Verbraucher. Der „anonymen Stimme“ eines Nutzers und dessen Erfahrung wird mehr Vertrauen geschenkt, als der Produktinformation seitens der Hersteller. Social Commerce und Online Reputation Marketing sind keine leeren Worthülsen mehr.

 

Online-Marketing wird insgesamt noch technischer!

Die Integration von Plattformen und Prozessen wird zum Kittelbrennfaktor, um passende Botschaften an möglichst fein segmentierte Kunden kommunizieren zu können. Der höhere Technisierungsgrad, erlaubt auch eine genauere Kontrolle und Überprüfung. Zu beachten sind hier „Video Marketing“, „Cloud Computing“, „Visual Search“, „Content Scraping“ und „Augmented Reality“.

 

E-Commerce wächst stetig!

E-Commerce wird auch 2010 weiter stark wachsen. Beispiele: 54% der über Vierzehnjährigen in Österreich haben bereits online eingekauft. Ein Jahr zuvor waren es nur 47%, was eine Steigerung um 25% bedeutet. Deutschland ist der größte E-Commerce-Markt in Europa, für 2010 werden 780 Milliarden Euro Umsatz prognostiziert. Dabei ist der B2B-Markt noch nahezu unberührt, hier werden erst 13 Prozent der Umsätze per Online-Handel getätigt.

 

Smart-Phones durchdringen den Markt!

Gefragt ist die optimale Verknüpfung von Anwendernutzen, Unterhaltung, Erreichbarkeit und Mehrwert für die Alltagsgewohnheiten des Nutzers. Mobile Internet, Mobile Video, Mobile Advertising und Apps sind für das Marketing wichtiger denn je.

 

Nur ehrliche Marken überleben! Markenwert wird über Markenidentität geschaffen!

Authentische, ehrliche und offene Markenpolitik wird gewinnen. Mit Lügen wurden die Konsumenten in den letzten Monaten genügend überhäuft. Dem Aufbau einer glaubwürdigen Markenidentität sollte besonders Augenmerk geschenkt werden, insbesondere in Hinblick auf den Miteinbezug der Kunden.

 

Offline-Marketing wird mit Erlebnissen angereichert!

Die klassischen Marketinginstrumente kommen immer öfter in Kombination mit Guerilla-Marketing-Tools (Ambush, Ambient) oder „Below-the-Line-Tools (Event, Product Placement) zur Anwendung, um insgesamt mehr Emotionen und Erlebnisse beim Konsumenten zu wecken. Gesättigte Märkte bedeuten: Das Erlebnis steht über der Bedarfsabdeckung!

 

Die Erhebung von Kundendaten wird zum Erfolgsschlüssel!

Datenanalysen werden zum wichtigen Bestandteil. Durch mehr Marktforschung und durch die Verwendung von neuen Untersuchungsinstrumenten lässt sich die Treffergenauigkeit und die Akzeptanz der Botschaften und somit der Erfolg in den einzelnen Zielgruppen, eindeutig erhöhen.

 

Marketingcontrolling lebt! Zahlen, Daten und Fakten sind des Marketers liebstes Kind!

Bevorzugt werden einfache, aber aussagekräftige Kennzahlen. Die aktuellen Rahmenbedingungen hinterlassen ihre Spuren im Marketing. MarketingleiterInnen sollte jederzeit Auskunft über den Erfolg der Aktivitäten geben können und wissen, wie der Unternehmenserfolg positiv beeinflusst werden kann.

 

Fazit:
Insgesamt betrachtet, findet auch in diesem Jahr nicht die große Revolution im Marketing statt und sicherlich sind nicht alle Trends für jedes Unternehmen von Bedeutung. Man muss sich deshalb grundsätzlich fragen, an welche Trends lässt sich anknüpfen, wie integrieren wir diese in unseren „roten Marketingfaden“, was bedeutet dies für das eigene Geschäftsmodell, für die eigenen Produkte bzw. Dienstleistungen und für die Kommunikation mit unseren Kunden.